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Kleine Spürnasen erforschen die Natur

Forschen, Staunen, Lachen - Erlebnis-Aktionen zum "Stadtgrün" waren ein voller Erfolg!

Im Rahmen der KLIMAfuchs-Aktionswochen können regelmäßig Kita-Gruppen mit erfahrenen Umweltpädadagog*innen losziehen und spannende Phänomene rund um Natur und Klimaschutz erkunden. Auch dieses Mal waren wieder zahlreiche Gruppen unterwegs. 

 

Wir haben hier einige Stimmen der durchführenden Pädagoginnen eingefangen.



Was und wer lebt denn eigentlich so hier?

Mit dem erlebnispädagogischen Spiel die "Schlange" haben wir uns in Richtung Frosch-Teich bewegt. Dort haben wir Tausende von Kaulquappen an den Ufersäumen gesehen und leider auch einen toten Frosch. Wo sind die Frösche eigentlich nun? In Gläsern haben wir uns die Kaulquappen mit der Lupe angeschaut. So viele Kaulquappen habe ich selten an einem Platz gesehen. Auf einer Wiese haben wir mit Spiegeln die Sonne eingefangen und sind mit den reflektierten Punkten die Bäume hinauf gewandert und haben über Nadel- und Laubbäume gesprochen. Bei einer Trinkpause habe ich eine Rätselaufgabe gestellt und Baumharz verdampft. Die Kinder haben das Rätsel erraten und sich selbst danach auf die Suche nach Baumharz begeben. Wo finde ich dieses und warum ist es da?


Ein Lauf durch einen Mischwald hat uns noch einen Fuchsbau entdecken lassen. Final haben wir noch ein Spiel gespielt. Die Kinder waren dabei Waldvogel-Eltern und mussten ihren Nachwuchs füttern. Der Schnabel war dabei eine Wäscheklammer.

 

von Petra Sänger

 

- Umweltpädagogin -


Pflanzen & Schmetterlinge

Nach der Begrüßung vor der Kita ging es zur nachgelegenen Wiese. Dort starteten wir einen kleinen Wettbewerb: Wer pflückt den längsten Löwenzahnstängel? Die Stängel wurden der Größe nach auf ein Tuch gelegt und mit dem Zollstock ausgemessen. Wilma hatten den längsten Stängel gepflückt, aber Applaus bekamen natürlich alle.  Anschließend haben wir gemeinsam ein kleines Wiesenbild erstellt und dabei u.a. die Pflanzen Spitzwegerich und Löwenzahn kennengelernt. Weiter ging es mit dem Schmetterling. Mit der Metamorphose kannten sich die Kinder schon gut aus, da der Schmetterling auch gerade Thema in der Kita ist. Das Spiel kam ebenfalls nicht zu kurz und zum Abschluss gab es für die kleinen Forscher*innen noch eine Schmetterlings-Medaille. Eine der Jungen freute sich besonders und meinte „Jetzt bin ich echter Schmetterlingsprofi!“ 

von Frauke Pöhlsen

- zert. Waldpädagogin -



Pflanzen und Keschern am Hamburger Mühlenteich

Die Kinder trafen mich am Eingang zum Park Hamburger Mühlenteich. Dort schauten wir uns die kleine Wildblumenwiese genauer an und beobachteten Bienen, Ameisen & Co. Danach sammelten die Kinder einige Blätter und Blumen für ein eigenes Wiesenbild und hatten viel Freude dabei. Dann ging es auf die gegenüberliegende Seite zum Keschern. Es wurden Teichmuscheln gekeschert, die wir uns durch die Becherlupen ganz genau anschauten. Die Enten und Gänse trauten sich sogar in unsere Nähe! Es war sogar noch Zeit für zwei Spiele. Über die Medaille mit Schmetterling freuten sich die Kinder. Ein

Kind hätte gern noch eine Medaille für die Mama zum Muttertag gehabt. Die Medaille ist jedoch nur für Kinder! 

 

von Frauke Pöhlsen

- zert. Waldpädagogin -



Was kriecht und krabbelt im Boden?

Montagmorgen, 9:30 Uhr. Auf dem Plan steht "Lebensraum Boden" für die Vorschulkinder im Kindergarten Sasel Haus e.V.

Die Kinder sind aufgeregt und überdreht von einem vollen Wochenendprogramm und dem neuen Start in die Kita-Woche. Ein schwieriger Start, wenn man sich so gar nicht kennt…

 

Und doch: Nach 1,5 Stunden kehrten 15 glückliche, erfolgreiche und von Erlebnissen angefüllte Kinder vom Ausflug in den nahegelegenen Saseler Park zurück in die Kita. Wir haben trotz Trockenheit etliche Regenwürmer, einen Steinläufer, Roll-Asseln und Ameisen gefunden und konnten sie in den großen Becherlupen der Kita ganz wunderbar erforschen. Viele trauten sich, sie auf der Hand zu halten und waren dabei sehr fürsorglich und vorsichtig mit den „wilden Tieren“. Vor allem ein zuvor ganz unruhiger Junge stellte sich später als absoluter „Rollassel-Flüsterer“ heraus: nur bei ihm, der dabei ganz still halten konnte, kamen sie aus ihren Panzern und erkundeten seine Hände. P. War richtig stolz!

 

Die Kinder lernten auch, wie wichtig der fruchtbare Boden auf unserer Erde ist, wie gut frische Komposterde riecht und wie sich Regenwürmer gerollte Blätter als Vorrat in den Boden ziehen. Und dass sie sogar kleine Borsten haben...

 

Bei einem Power-Rennspiel durften sie sich gegenseitig über die Wiese in der Kita jagen: die einen als hungrige Amseln, die anderen mit (Stoff-)Regenwurmschwänzen auf der Flucht - das machte allen viel Spaß!

 

Mit selbst gesammeltem Dünger (= die Regenwurm-Häufchen am Boden!) und mitgebrachter Komposterde durfte dann jedes Kind noch 3 Sonnenblumen-Samen in ein kleines Töpfchen pflanzen, um das Aufgehen am Fensterbrett in den nächsten Tagen zu beobachten - und die Keimlinge später in den neuen Kita-Garten zu pflanzen. Ein Wunsch, den alle der Kita-Leitung gerne erfüllen!

 

Auch die gesammelten Regenwürmer setzten wir zum Abschluss auf den neuen Beeten in der Kita als Bodenverbesserer frei: das sind jetzt die neuen Freunde der Vorschule-Lerngruppe aus dem Saselhaus!

 

Ein erfüllter Forscher-Vormittag für alle…

von Jutta Tschierske

- zert. Naturpädagogin -

mit Maren Schardt (vom Kindergarten Sasel-Haus e.V. )

 



Ein Spaziergang im Park

Am letzten Montag wartete ich bei strahlendem Sonnenschein auf meine Kita. Planten und Blomen erstrahlte schon in frühlingshafter Farbenpracht, überall Kübel voller bunter Hornveilchen und Stiefmütterchen und die Luft voller Vogelgesang.

 

Da kamen sie um die Ecke, mit einheitlichen Warnwesten und voller Lust, mal wieder eine Zeit im Park zu verbringen.

 

Weil ein Teil der Truppe erst mal noch aufs Klo musste, konnten die anderen schon an den Kaskaden nach den Goldfischen sehen. Danach machten wir uns auf den Weg, die kleinen Wege rund um den Apothekergarten zu erkunden. Erst mal waren die Nasen gefragt: In einer Duftdose waren ein paar Blätter einer duftenden Pflanze versteckt, die in der Nähe zu erschnuppern war. In Windeseile hatten die Spürnasen sie entdeckt.

 

Jetzt ging es auf die Schatzsuche. Die Kinder konnten beeindruckend große Kiefernzapfen oder kleine Zapfen der Sumpfzypresse finden, flauschige Federn oder auch bunte Kronkorken. Für Jeden und Jede war etwas dabei. Gut verstaut in Hosentaschen oder Rucksack konnten sie ihre Schätze mit nach Hause nehmen.

 

Weil alle schon hungrig waren haben wir dann das heißersehnte Picknick unter den Zypressen verzehrt. Draußen zusammen zu essen ist offensichtlich nicht alltäglich.

 

Danach waren wilde Tiere dran. In Gruppen, mit einer Becherlupe bewaffnet, machten sich die Kinder auf die Suche nach kleinen Krabbeltieren. Auf den Knien, mit der Nase an den Steinen wurden (aufgrund der Trockenheit) meistens Saftkugler gefunden. Diese Tausendfüßler-Verwandten können sich bei Gefahr zu einer perfekten Kugel in der Größe einer Erbse zusammenrollen. Mit einem Stöckchen kann man sie dann in die Becherlupe kullern und dann zusehen, wie er sich wieder auseinanderrollen und auf ihren vielen Beinen wieder losrennen. Die Kinder bewiesen bei der Jagd erstaunliche Geduld.

 

Danach gingen wir wieder zurück in Richtung Fernsehturm und mussten uns nach einer kurzen Rückmeldungsrunde schon wieder verabschieden. Die Jagd und das Picknick haben den Kindern am besten gefallen. Mich hat ihr Enthusiasmus beeindruckt aber ich wünsche mir für die Kinder das nächste Mal einen Exkursionsort, der etwas mehr Freiheit und Wildnis bietet als die Perfektion einer geplanten Grünanlage.

 

von Lore Otto

Freiberufliche Umweltpädagogin

nun-zertifiziert