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Plastiksparen in der Kita

Abfallreduzierung leicht gemacht - 12 Tipps für den Kita-Alltag

 

Seit vielen Jahren nimmt die Menge an Plastikverpackungen und Einwegprodukten stetig zu. Auch im Alltag mit Kindern begegnen uns zahlreiche Dinge aus Plastik – oft ohne dass wir groß darüber nachdenken. Doch all diese Wegwerfartikel führen zu Abfall, der nicht immer recycelbar ist. Dabei ist Abfallvermeidung kein neues Konzept: Bewegungen wie "Zero Waste" oder der Trend zu einem bewussteren Konsumverhalten zeigen, dass es auch anders geht. Und immer mehr Kitas setzen sich für Müllvermeidung und gezielte Plastikreduzierung ein.

 

Gerade hier lässt sich das Thema Müll gut mit den Kindern gemeinsam entdecken. Ein Müllprojekt in der Kita oder gezielte Aktionen zur Mülltrennung mit Kindern können nicht nur Spaß machen, sondern auch nachhaltige Wirkung zeigen. Kinder sind meist mit Begeisterung dabei, wenn es ums Müll sammeln, Abfall trennen oder kreative Ideen rund um das Thema Müll in der Kita geht. Gleichzeitig sind sie unser größter Antrieb, Verantwortung zu übernehmen – denn es geht um ihre Zukunft.

 

Das Schöne: Müllvermeidung bedeutet nicht automatisch mehr Aufwand. Vieles lässt sich durch kleine Veränderungen im Alltag erreichen – ohne mehr Geld oder Zeit investieren zu müssen. Mit etwas Übung wird auch die Abfallvermeidung im Kindergarten zur Selbstverständlichkeit. Um euch den Einstieg zu erleichtern, haben wir 12 einfache Tipps zusammengestellt, wie ihr im Kita-Alltag ganz praktisch und gemeinsam mit den Kindern plastikfrei oder zumindest plastikärmer unterwegs sein könnt.

 

12 Tipps für Plastiksparen und Abfallreduzierung in der Kita

Tipps für die Küche:

Grafik Seifenspender
Grafik Wasserhahn tropft

1. Viele Plastikverpackungen könnt ihr einfach wiederverwenden – nicht nur die Plastiktüte. Auch leere Seifenflaschen, Gefrierbeutel, Döschen und vieles mehr könnt ihr einfach neu befüllen, aktuell schon im Unverpackt-Laden, bald hoffentlich in großen Drogeriemärkten.

2. Frisch kochen ist immer eine leckere Idee - egal, ob das Mittagessen für die gesamte Kita, oder ein kleiner Snack für die einzelne Gruppe. Frische Zutaten - z.B. aus dem Kita-Garten - kommen dabei ganz natürlich ohne Plastikverpackung daher.

3. Wasser aus der Leitung zu trinken ist nicht nur gut um Plastik zu sparen und so Ressourcen zu schonen. Tatsächlich wird das Leitungswasser in Deutschland auch strenger kontrolliert und ist deutlich günstiger als Flaschenwasser. Auch für Kitas zu empfehlen!

Grafik Einmachglas

Tipps für die Waschräume:

Grafik Taschentuchspender

4.Viele Kosmetik- und  Pflegeprodukte enthalten Mikroplastik und Silikone. Diese sind  nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, jedoch gibt es einige Listen und Apps, die helfen plastikfreie Produkte leichter zu erkennen und den Einkauf für die Kita einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

5. Taschentücher sind praktisch und schnell zur Hand, aber auch immer noch päckchenweise in Plastik verpackt. Alternativ sind Taschentücher im Kartonspender jedoch mindestens genauso schnell gegriffen. Dabei unbedingt auf das Siegel "Blauer Engel" achten. Feuchte Stofflappen sind ebenso eine Alternative.

6. Stückseife reinigt die Hände ebenso gut wie der Plastikseifenspender mit Flüssigseife. Könnt ihr es realisieren, dass jedes Kind nur seine eigene Seife benutzt, ist sie auch kein Hort unliebsamer Bakterien, sondern spart Plastikverpackung, Konservierungsmittel und sogar noch Geld. Auf jeden Fall eine Alternative für zu Hause!

Grafik Smartphone App Mikroplastik Check
Grafik Stückseife

Tipps für die Kleinkindausstattung:

Grafik Schnuller
Grafik Bauklötze

7. Einige eurer Kinder tragen in der Kita noch einen Schnuller? Hier könntet ihr die Eltern auch auf plastikfreie Alternativen hinweisen, z.B. jene aus Naturkautschuk.

8. Die Stoffwindel mit Vlieseinlage ist bei vielen Kindern längst schon Alltag. Vielleicht könnt ihr das Thema bei den Eltern thematisieren und euch offen zeigen, auch mit Stoffwindeln in der Kita zu wickeln. Eine einmalige Anschaffung von ca. 20 Windeln hält dabei sogar mehrere Kinderleben lang. Der eingesparte Abfall ist enorm! Bedenkt: die Absorber in konventionellen Wegwerfwindeln bestehen aus Erdöl und sind nicht biologisch abbaubar.

9. Für neues, häufig aus Plastik und Weichmachern bestehendes Spielzeug geben Deutsche Milliarden aus. Aber es geht auch anders: Denn aus Holz oder gebraucht macht Spielzeug genauso viel Spaß. Und bei dem Versuch ohne Spielzeug auszukommen, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. So können spielend leicht Ressourcen und Kosten gespart werden.

Grafik Windel

Tipps für unterwegs:

Grafik Brotdose
Grafik Stofftasche

10. Ein Picknick mit der Kitagruppe ist immer ein kleines Abenteuer. Auch hier lässt sich Plastik leicht vermeiden, indem die Leckereien in wiederverwendbare Dosen und Wachstücher verpackt werden.

11. Es gehört längst zum guten Ton, auf den Wegwerfbecher beim Bäcker zu verzichten. Auch für Kinder lassen sich Getränke in Glas-, Edelstahl- oder Bambusbechern  oder -flaschen mitnehmen. Diese sind auch kostengünstig mit Leitungswasser jederzeit wiederauffüllbar.

12. Vorsorglich eine Stofftasche bei sich zu tragen, kann sicherlich nie schaden. Besonders eignet sie sich zum Transportieren von Spontaneinkäufen beim Supermarkt oder von den auf dem Ausflug von den Kindern gefunden Schätzen.

Grafik Becher

Noch mehr zum Thema Abfallvermeidung und Ressourcenschutz

Plastiksparen ist natürlich nur ein Teil von bewusstem und ressourcenschonendem Konsumieren. Jede Kaufentscheidung ist wichtig und jede klimafreundliche Alternative ein Schritt in die Richtung. 

Ihr möchtet noch tiefer in den nachhaltigen Konsum einsteigen? Dann meldet euch jetzt zu den KLIMAfuchs-Aktionswochen "Weniger ist mehr - Abfallvermeidung und Ressourcenschutz in der Kita" an! Hier erwartet euch ein spannendes Infomaterial für eure pädagogische Praxis, ein abwechslungsreicher Fortbildungstag und unser Stammtisch zum Austausch und zur Vernetzung mit anderen Kitas. Die Teilnahme ist kostenfrei. (Nur für Hamburger Kitas)

Mehrsprachiges Infomaterial zum Download

Unsere mehrsprachigen Klimaschutz-Tipps sind in 11 Sprachen erhältlich und präsentieren sich seit kurzem im neuen, einheitlichen Design. Die Flyer geben Tipps zu fünf Handlungsfeldern der nachhaltigen Entwicklung: Energie, Ernährung, Konsum, Mobilität und Biologische Vielfalt. Sie können als Aushang oder als gefalteter Flyer zur Information von Eltern verwendet werden.