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Weltvegantag am 01.11.2018

Ein Aktionstag mit weitreichender Bedeutung

Seit dem 1. November 1994 bietet der Weltvegantag für Veganer*innen in allen Teilen der Erde eine willkommene Gelegenheit, den Veganismus mit seinen positiven Aspekten zu feiern und weiter voranzutreiben. Der Veganismus findet mit seinem Beitrag für Tier- und Umweltschutz weltweit zudem immer mehr Anhänger*innen.

Ob Fleisch, Wurst, Fisch, Ei, Milchprodukte und Honig – Veganer*innen verzichten auf Produkte tierischen Ursprungs und ernähren sich ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln. Mehr noch: Veganer*innen tragen oftmals weder Kleidung aus Seide oder Wolle, noch Schuhe aus Leder. Auch verwenden sie keine Kosmetikartikel, die tierische Bestandteile enthalten. Die Gründe, sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden sind vielschichtig, mal sind es ethische und religiöse Gründe, bei anderen spielen ökologische Aspekte eine große Rolle.

Veganismus in Deutschland

Nach aktuellen Daten des Vegetarierbundes Deutschland e.V leben rund 900.000 Menschen in Deutschland vegan. Trotz steigender Tendenz repräsentieren sie mit einem Anteil von nur 1,1% im Vergleich zu Vegetariern mit rund 10% noch immer einen kleinen Teil der Bevölkerung. Die meisten in dieser Gruppe sind zwischen 20 und 30 Jahren alt.


Umweltbelastung in Abhängigkeit von der Ernährungsform

Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf Umwelt und Klima:

Anbau, Ernte, Lagerung, Verarbeitung, Verpackung und Transport der Nahrungsmittel sind hier die maßgeblichen Faktoren. Dabei gilt die Faustregel, dass tierische Produkte sowie stark verarbeitete oder tiefgekühlte Produkte Umwelt und Klima stärker belasten als frische pflanzliche Produkte.

 

Die folgende Grafik zeigt die direkten Emmissionen unseres aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs pro Person in Deutschland.

Ungefähr 5,6 Mrd. ha der Erdoberfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Dies sind etwa 38% des Festlandes. Von dieser Fläche werden ca. 73% als Grasland zur Weide und etwa 27% als Acker genutzt. Von den Ackerflächen wird nochmals etwa ein Drittel für den Futtermittelanbau verwendet. Damit werden mehr als 80% der Landwirtschaftsflächen für die Produktion von tierischen Produkten genutzt.


Vegan in der Kita?

Um ein Kind vegan ernähren zu wollen, muss man sich sehr gezielt mit dem Thema auseinandersetzen. Dabei ist vor allem wichtig, auf eine sehr vielseitige und ausgewogene Ernährung zu achten, kritische Nährstoffe (beispielsweise Vitamin B12) zu kennen und zu wissen, wie diese zugeführt werden können. Trotz aller Hürden entscheiden sich zunehmend mehr Eltern für diesen Weg. Eine Hilfe ist die Ernährungspyramide des Veganerbundes, die zwar für Erwachsene ausgelegt ist, aber dennoch eine Orientierung bieten kann.

 

Bisher bieten nur wenige Kindertageseinrichtungen in Deutschland eine rein vegane Ernährung an, da dies einer sehr speziellen Vorbereitung und Zusammensetzung des Speiseplans bedarf und nicht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht, an die sich viele Kitas halten.

Vegane Küche

Viele Gerichte lassen sich ganz ohne großen Aufwand vegetarisch oder vegan zubereiten. Lasst euch doch mal von ein paar köstlichen Rezepten inspirieren und überlegt, welche Produkte ihr bei euren Rezepten austauschen könntet, um das Essen vegan zuzubereiten.


Doch es geht auch gar nicht darum, vollständig auf vegane Kost umzusteigen. Bereits die Reduzierung des Fleischkonsums, damit einhergehend die Integration vielfältiger vegetarischer und vielleicht auch mal veganer Speisen mit saisonalen und regionalen Zutaten in den Kita-Speiseplan erhöhen die Vielfalt des Angebotes und schonen Umwelt und Klima.

 

Zugleich bietet eine bewusst gesunde und klimafreundliche Ernährung die Möglichkeit, sich mit den Kindern über Herkunft und Umgang mit Lebensmitteln auseinanderzusetzen und sie in die Auswahl der Speisen einzubeziehen. Das funktioniert beispielsweise über das Philosophieren mit Kindern, unsere Materialkiste Henne Berta oder vielseitige andere Zugänge wie ein Klimafreundliches Frühstück in der Kita oder Ernährung für die Jüngsten erlebbar machen.


Einfach mal ausprobieren

Die Nachfrage nach Alternativen zu tierischen Produkten ist gewachsen. Auch die Auswahl an veganen Produkten nimmt nicht nur in städtischen, sondern auch in ländlichen Gebieten in den Supermärkten zu. Zudem ist die Zahl an Hotels und Restaurants, die auf tierleidfreie Speisen setzen, in den letzten Jahren enorm gestiegen.

Beim Weltvegantag steht vor allem die Aufklärungsarbeit und Informationsweitergabe im Vordergrund, um Menschen zu erreichen, die bisher keine oder kaum Berührungspunkte zur veganen Lebensweise haben. Das beinhaltet auch einen aktiven Austausch mit Menschen, die sich sowohl von Fleisch als auch pflanzlicher Kost ernähren, hinsichtlich ihres Konsumverhaltens und den Vorteilen einer rein pflanzlichen Nahrung. Letztendlich möchten Veganer*innen darauf aufmerksam machen, dass jede*r Einzelne einen Beitrag zum Tier- und Umweltschutz leisten und somit viel bewirken kann – wie es nach Gandhi hießt: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt."

In vielen deutschen Großstädten finden am 1. November diverse Veranstaltungen statt, die von veganen Vereinen ausgerichtet werden. Dort gibt es die Möglichkeit, sich zu informieren und natürlich auch köstliche vegane Speisen und Getränke zu auszuprobieren.

 
Tipp für Hamburger*innen: Wer veganes Essen einmal außer Haus probieren möchte, für den lohnt es sich in Hamburg Barmbek die T.R.U.D.E zu besuchen.


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